Manchmal wäre ich gerne ein Chinese…

...das klingt zwar etwas eigenartig, ist aber eigentlich sehr leicht erklärt.
In China steht in etwas mehr als 1 Monat das Chinesische Neujahrsfest an. Silvester, wie wir es kennen, wird zwar in China auch gefeiert, doch da dort auch noch der traditionelle chinesische Bauernkalender gilt, gibt es 1-2 Monate später (das genaue Datum fällt jährlich anders, immer zwischen den 20. Jänner und den 21. Februar) noch mal das „richtige“ Fest. Und wenn ich richtig schreibe, dann meine ich richtig. Denn in China wird nicht nur 1 Nacht gefeiert, sondern das Neujahrsfest besteht aus 3 gesetzlichen Feiertagen, die traditionell jedoch auf 15 Tage (!!!) ausgedehnt werden – im Schnitt nehmen sich die Menschen 5-8 Tage frei, um zu feiern. In dieser Zeit geht im sonst so produktiven China sozusagen gar nichts, es stehen zum Beispiel alle Fabriken still. Das ist übrigens der Grund für diesen Eintrag. Ich gehöre sozusagen zu den Leidtragenden dieses Festes, denn ich sitze in der Produktionsabteilung einer Werbeagentur, die regelmäßig Werbeartikel aus China bezieht. Und da unsere Kunden ungern warten und am besten alles schon gestern produziert und geliefert haben wollen, herrscht nun allgemeine Hektik. Alles muss vor Chinesisch Neujahr fertig werden – wir wollen doch keine 15 Tage verlieren…!
Heuer fällt das Chinesische Neujahr übrigens auf den 18. Februar, meinen Kollegen und mir stehen also noch 5,5 spannende Wochen bevor, ehe wir uns – während unsere chinesischen Freunde sich voll und ganz dem Feiern hingeben – auch wieder ein wenig zurücklehnen können.
melanies - 10. Jan, 14:46